Botschaften aus einer belagerten Stadt – Bericht aus Zabadani

Die belagerte Stadt Zabadani, unweit der libanesischen Grenze und im Umland von Damaskus gelegen, ist seit fast zwei Jahren immer wieder heftiger  Bombardierung von Seiten des Regimes ausgesetzt. Diese Bombardierung zieht sich bisweilen wochenlang – mit täglicher Frequenz. Anfangs wurde die in einem Tal gelegene Stadt von den Militärstellungen des umliegenden Gebirges mit Raketen beschossen, […]

Die belagerte Stadt Zabadani, unweit der libanesischen Grenze und im Umland von Damaskus gelegen, ist seit fast zwei Jahren immer wieder heftiger  Bombardierung von Seiten des Regimes ausgesetzt. Diese Bombardierung zieht sich bisweilen wochenlang – mit täglicher Frequenz. Anfangs wurde die in einem Tal gelegene Stadt von den Militärstellungen des umliegenden Gebirges mit Raketen beschossen, mittlerweile wirft das Regime auch regelmäßig Fassbomben ab. In der vergangenen Woche griff das Regime erneut an und warf von Montag bis Mittwoch eine Salve an Fassbomben auf die Stadt ab. “Vier Luftangriffe und 8 Fassbomben seit nur zwei Stunden auf Zabadani und 2.000 belagerte Zivilisten, die die Stadt nicht verlassen können”, schreibt ein Aktivist in der Nacht von Montag zu Dienstag. Fünf Menschen starben während der Bombardierung in der darauffolgenden Nacht, ein 10-jähriges Mädchen erlag heute, eine Woche später, ihren Verletzungen. “Wo sind jetzt die, die sich ihre schicken Anzüge angezogen haben und in unserem Namen Regierungen bilden?”

Trotz der – wegen Bombardierung und Belagerung – oft prekären Lage innerhalb der Stadt versuchen AktivistInnen und BewohnerInnen, sich Alternativen zu schaffen. So baute das Komitee in Zabadani in Zusammenarbeit mit dem Lokalen Rat beispielsweise eine Schule für die in Zabadani verbliebenen Kinder auf, in denen in den ruhigeren Zeiten regelmäßig unterrichtet wird. Viele Menschen bauen mittlerweile Gemüse selbst an, um unabhängig sein zu können von den wenigen Nahrungsmitteln, die noch in die Stadt gelangen. Die AktivistInnen des Komitees beteiligen sich aber nicht nur maßgeblich an der Lösung dieser dringlichsten Probleme,  sie verstehen sich nach wie vor als Multiplikator der Werte, die zu Beginn der Revolution von den DemonstrantInnen vertreten wurden.

Die Botschaften, die uns durch die folgenden Bilder erreichen, zeigen, dass sie – trotz ständiger Bombardierung und anhaltender Belagerung – noch immer diese Prinzipien vertreten und keineswegs (religiösem) Hass zum Opfer gefallen sind.

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Bild: “Wir glaubten, glauben noch und werden weiterhin an ein Syrien für alle SyrerInnen glauben.”

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Bild: “Zum Unabhängigkeitstag (Anm.: Ende der französischen Besatzung am 17.04.1946): Es folgten 40 weitere Jahre der Besatzung.”

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Bild: “März 2011 – März 2014: Die Revolution und der Widerstand des Volkes sind nicht verschwunden. Nur die Diktatoren werden verschwinden.”

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Bild: “In Syrien gibt es nur zwei (Anm.: ethnische & religiöse) Gruppen: Die Gruppe der Befreiten und die der Fassbomben.”

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Bild: “Wir sind nicht auf die Straße gegangen, um jemanden zu beseitigen. Wir sind auf die Straße gegangen, um einen Staat aufzubauen.”

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Bild: “Al-La-Taifiyya (Anm.: Ablehnung der Diskriminierung anderer Ethnien und Religionen) bedeutet nicht, dass du versicherst, du hättest dieses Problem nicht, sondern dass du damit beginnst, dich mit dem Problem auseinanderzusetzen und es zu behandeln!”

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 Bild: “So sterben wir in Syrien.”

Die Arbeit der zivilen Gruppen in Syrien ist trotz und gerade wegen der steigenden Not im Land weiterhin äußerst wichtig. Helfen auch Sie, die Arbeit der von Adopt a Revolution unterstützten zivilen PartnerInnen zu erhalten!

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