Über zwei Millionen Binnenflüchtlinge und die Gefahr des “Warlordism” – Netzschau, 28. September

Der Spiegel veröffentlicht einen Bericht über ein Flüchtlingslager in der libanesischen Bekaa-Ebene. Im Libanon gebe es im Gegensatz zur Türkei, Jordanien und dem irakischen Kurdistan keine offiziellen Flüchtlingscamps für Syrer. Viele fliehen auch in den Irak, schreibt Stacy Martin auf all4syria.com. Laut dem UNHCR sind seit März 2011 über 15000 Menschen aus Syrien in den […]

Der Spiegel veröffentlicht einen Bericht über ein Flüchtlingslager in der libanesischen Bekaa-Ebene. Im Libanon gebe es im Gegensatz zur Türkei, Jordanien und dem irakischen Kurdistan keine offiziellen Flüchtlingscamps für Syrer.

Viele fliehen auch in den Irak, schreibt Stacy Martin auf all4syria.com. Laut dem UNHCR sind seit März 2011 über 15000 Menschen aus Syrien in den Irak gekommen. Viele davon seien Kinder.

Das Damascus Bureau berichtet von der großen Zahl der innersyrischen Flüchtlinge, die häufig schlichtweg übersehen werde: “It is strange that the media only talk about the refugees outside Syria, as if the humanitarian catastrophe were limited to those people alone,” Salem Nassif said. “The number of internally displaced people in Syria is now over two million, but no one hears anything about them.”

Mona Sarkis kommentiert auf Telepolis die angeblichen Massen an Al-Qaida-Kämpfern in der Region um Aleppo. Ihre düstere Aussicht: Das Land werde, durch verschiedene Interessen gezielt befeuert, komplett aufgerieben, sodass die Machthaber noch eine Chance haben, in kleinen Enklaven ihren bisherigen Lebensstil fortsetzen zu können. Ein Mittel des Regimes sei dabei, den Konflikt zwischen den Konfessionen zu schüren.

Middle East Voices hat Thomas Pierret von der University of Edinburgh interviewt. Die größte Bedrohung sei die Möglichkeit, dass Syrien in verschiedene Einflusszonen von Warlords zerfalle. Das knapp fünfminütige Interview kann am Ende der Seite angehört werden.

Joshua Landis kommentiert einen Artikel des britischen Telegraph, nach dem der Industrie-Tycoon Firas Tlass die Opposition unterstützen will. Landis: “Firas Tlass’ company is worthless.” Zum einen sei seine Firma bankrott, zum anderen könne er ohnehin nicht auf sie zugreifen, da das Regime sie bereits mittels des Anti-Terrorismus-Gesetzes nationalisiert habe.

Sonstige Entwicklungen: In Aleppo kommt er zu schweren Kämpfen, berichtet die Zeit. – Die “Freunde Syriens” haben am Rande der UN-Vollversammlung in New York zur Einigkeit der Opposition aufgerufen, schreibt u.a. die Welt.

feed_iconUnsere tägliche Syrien-Presseschau als RSS-Feed abonnieren.

Für eine wöchentliche Zusammenfassung unserer Beiträge im Syrischer Frühling-Blog schicken Sie uns doch einfach eine Email an: newsletter[ätt]adoptrevolution.org.

Dieser Beitrag ist lizensiert als Creative Commons zur freien Verwendung bei Namensnennung. Bei kommerzieller Weiterverwendung bitten wir um eine Spende an Adopt a Revolution.