Leipzig – In der brühenden Hitze bei 34° tanzten Kinder und Erwachsene auf der Straße, besprizten sich mit Wasser, plauderten im Kinderplanschbecken, um sich die Füße zu kühlen und lauschten gemeinsam dem vielfältigen Kultur- programm, das die OrganisatorInnengruppe zusammen gestellt hatte. Die Stimmung war ausgelassen, sehr wohlwollend und offen – das 1. Straßenfest in der Penckstraße in Leipzig am Freitag, 14.08 war ein toller Erfolg! Interaction Leipzig hat das Straßenfest ins Leben gerufen. Eine Gruppe aus Menschen mit und ohne Fluchtbiographie, die sich zum Ziel gesetzt hat, Begegnungen auf Augenhöhe zu schaffen.
Wer sich in Leipzig auskennt, wird sich fragen, warum ein Straßenfest in der Penckstraße stattfindet. Die Straße liegt weit draußen, abgeschieden zwischen Feldern, dem FKK Saunaclub und umgeben von den tristen Nicht-Orten der Gewerbeflächen und der Bundesstraße 87. Hier an der Torgauer Straße befindet sich das Asylheim, das immer wieder mit Negativschlagzeilen, sei es aufgrund seines schlechten Zustands oder durch die schlechte Heimleitung, in den Medien war.
Das Ordnungsamt hat, zwar nicht in der Torgauer, aber in der Nebenstraße, der Penckstr., das Straßenfest als einen Begegnungsort für Geflüchtete und Nicht-Geflüchtete zugelassen. So lud am vergangenen Freitag die Organisator- Innengruppe SpaziergängerInnen und Passanten, Sprachbegeisterte und Tanzwütige, Theaterfreunde und KreidemalerInnen, FeinschmeckerInnen und MusikliebhaberInnen zum Fest für alle, die Lust auf ein offenes und vielfältiges Leipzig haben, ein. Das Programm war eine kreative Mischung aus Musik unterschiedlichster Spielarten, Theater, Kinderbespaßung und Initiativen, die zu Kommunikation und Begegnung anregten. Die Musikerin Samia Tawil
löste mit ihrer funkigen Soul-Rockmusik viel Begeisterung bei den Zuschauenden aus, die dann auch noch später im strömenden Regen mit den Brassbanditen bis zum Ende des Festes tanzten.
Natürlich löst ein Straßenfest nicht all die Probleme der AnwohnerInnen in der Torgauer Str. Aber es war ein kraftgebener Hoffnungsschimmer und eine Begegung zwischen Geflüchteten und Nicht-Geflüchteten, die zumindest zeitweise die Barrieren des Alltags durchbrach. Ein großes Dankeschön an alle, die das möglich gemacht haben!
