Presseschau 15. August 12: Bericht des UN-Menschenrechtsrats, Wege der Waffen

Im Zentrum von Damaskus explodierte eine Bombe. Es gab drei Verletzte. Rebellen übernahmen die Verantwortung. Bei Luftangriffen auf die Rebellenhochburg Asas gab es nach Angaben von Rebellen 20 Tote. Die tageszeitung berichtet über die Entführung libanesischer Schiiten: Die Geiselnahme soll die Hisbollah von ihrer Unterstützung des Regimes abbringen. Die USA warfen dem Iran vor, eine […]

Im Zentrum von Damaskus explodierte eine Bombe. Es gab drei Verletzte. Rebellen übernahmen die Verantwortung. Bei Luftangriffen auf die Rebellenhochburg Asas gab es nach Angaben von Rebellen 20 Tote. Die tageszeitung berichtet über die Entführung libanesischer Schiiten: Die Geiselnahme soll die Hisbollah von ihrer Unterstützung des Regimes abbringen.

Die USA warfen dem Iran vor, eine schiitische Miliz zum Einsatz auf Seiten des syrischen Regimes auszubilden, berichtet die Frankfurter Rundschau. Zur Einmischung des Irans analysierte die Welt vergangene Woche Dokumente, die ihr von Volksmudschahedin zugespielt worden waren. Der US-Verteidigungsminister Panetta erklärte einer Flugverbotszone vorerst eine Absage, berichtet ebenfalls die Welt. Eine CNN-Umfrage zeigt die Amerikaner gespalten in der Frage, ob die USA in den Konflikt militärisch eingreifen sollen: 46 Prozent befürworteten eine Flugverbotszone, 49 Prozent waren dagegen.

Die Basler Zeitung untersucht, wie Schweizer Handgranaten in die Hände von Rebellen kommen. Die Presse weiß von einer erstmaligen Lieferung moderner Waffen, insbesondere Stinger-Raketen, die für die Rebellen in der Türkei bereit lägen. Spiegel-Reporterin Raniah Salloum hat Rebellen getroffen, die sich Sprengfallen selbst bauen.

Gerade erschienen ist ein Bericht (Report of Commission of Inquiry on Syria (A/HRC/21/50) des UN-Menschenrechtrats zu Syrien. Darin kritisiert der Rat Menschenrechtsverletzungen von Regime und Rebellen. Allerdings sei das Ausmaß der von Rebellen verübten Mordtaten deutlich geringer als die systematischen und zielgerichteten Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die von Regierungstruppen und den mit ihr verbündeten Schabiha-Milizen verübt werden. Unter anderem sieht die UN eindeutig das Regime hinter dem Massaker von Hula.

Einen düsteren Block auf die Lage wirft die syrische Bloggerin Jasmine Roman auf Zeit-Online: “Anfangs hatten die Menschen in Syrien Angst davor, ihr Land könnte die gleiche Entwicklung nehmen wie der benachbarte Irak, der Libanon oder gar Afghanistan. Mittlerweile fürchtet man, dass eine unheilvolle Verquickung aller drei Szenarien Realität werden könnte.”
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