Liveticker: Assad bei der ARD

Überraschend sendet die ARD heute Abend (Sonntag, 8.7., 19:20 Uhr) ein Interview mit Syriens Diktator Bashar Al Assad. Geleitet wurde das Gespräch von Jürgen Todenhöfer, einem ehemaligen Bundestagsabgeordneten, der in den vergangenen Monaten das syrische Regime mehrfach in deutschen Medien verteidigte, unter anderem mit der Behauptung, eine Mehrheit der SyrerInnen stünde hinter Assad, der sich […]

Überraschend sendet die ARD heute Abend (Sonntag, 8.7., 19:20 Uhr) ein Interview mit Syriens Diktator Bashar Al Assad. Geleitet wurde das Gespräch von Jürgen Todenhöfer, einem ehemaligen Bundestagsabgeordneten, der in den vergangenen Monaten das syrische Regime mehrfach in deutschen Medien verteidigte, unter anderem mit der Behauptung, eine Mehrheit der SyrerInnen stünde hinter Assad, der sich ernsthaft um Demokratie bemühe.

Parallel zu seiner Ausstrahlung werden wir das Interview an dieser Stelle analysieren und live kommentieren. Wir freuen uns über Kommentare, Anmerkungen und Beiträge zu dieser Debatte.

Beginn Live-Ticker um 19:10 Uhr

20:05 Kein Informationsgehalt, keine Neuigkeiten, viel Propaganda – Hofberichterstattung aus Damaskus?

Auch nach der Ausstrahlung des Interviews zwischen einem regimfreundlichen Todenhöfer und dem syrischen Diktatoren bleibt die Frage: Was wollte die ARD erreichen? Keine neue Informationen, stattdessen das abspulen der Propaganda die Assad seid beginn des Konfliktes vorgibt. Statt kritischer Nachfragen, suggestivfragen von Todenhöfer.

 20:00 ARD bietet Assad eine Bühne – und scheitert in der Analyse

Das ARD bietet dem syrischen Diktator Assad eine Bühne zur besten Fernsehzeit, so dass er sich gewandt selbst darstellen kann. Interview wird er von einem unkritischen Jürgen Todenhöfer der bekannt ist für seine Regime freundliche Berichterstattung.  Der Versuch der  zwei Korrespondenten nach dem Interview seinen Auftritt zu demontieren scheitert.

19:57 Das wars – die Analyse kommt morgen

Das Interview mit Assad im Weltspiegel ist Vorbei, das Gespräch im Anschluss auch. Wir werden morgen an dieser Stelle nocheinmal eine ausführliche Analyse des Gespräches schreiben.

19:55 Zandt schließt ein militärisches Szenario aus

Selbst wenn es eine UN-Resolution für eine militärische Intervention gäbe, es gibt kein Land, das tatsächlich intervenieren würde. Geographisch wie politische liege Syrien zwischen dem Libanon und dem Irak – es droht ein blutiger Zersetzungskrieg

19:52 Schuld ist nicht gleich verteilt

Mit einem Rückblick auf den Beginn des Aufstands zieht ARD-Korrespondent Jörg Armbruster den Schluss: Der Opposition kann nicht gleich viel Schuld zugewiesen werden für das Blutvergießen, wie der syrischen Regierung

19:49  Filmchen statt Analysen

Anstatt sich kritisch mit der suggestive Interviewart von Tödenhöfer zu beschäftigen oder wenigstens die Antworten von Assad auseinander zu nehmen, zeigt die ARD Filmausschnitte was so in Syrien passierte.

19:45 Rebellion startete in Syrien – Stellvertreterkonflikt erst später

Zandt und Armbruster sind sich einig: Anders als Assad behauptet, ist der Konflikt in Syrien nicht von außen in das Land getragen worden. Der Stellvertreterkonflikt ist erst später hinzugekommen.

19:41  Jörg Armbruster beschreibt Assad als zynisch

Jörg Armbruster kommentiert das Verhalten von Assad als Zynisch. Assad wisse über das Internet sehr wohl was im Land vor sich ginge, aber er versuche einfach so zu tun als gäbe es Normalität.

19:40 Analyse Assad Interview: Realitätsverlust

Bernhard Zandt vom Spiegel spricht spontan von “Realitätsverlust” und meint, Assad würde schlimmer spielen, als Ghaddafi und Mubarak. Sehr richtig!

19:38 Todenhöfer macht sich Sorgen um Assads Familie

Dritte  Nachfrage von Todenhöfer ob  Assad nicht Angst um seine Familie hat. Vor dem Hintergrund von über 14.000 Toten in Syrien peinlicher Versuch einer emotionalisierung!

19;34 Assad würde mit allen reden – aber keine will mit ihnen reden

Ob Clinton, Exil-Opposition, AktivistInnen oder andere – Assad ist Gesprächsoffen für alle. Er betont auch immer wieder dass es ja Gesprächangebote geben hätte.

19:31 USA eines der größten Probleme

Dritte Frage von Todenhöfer zu der USA – Assad wiederholt das die USA von anfang an das Problem sind. Das die USA natürlich wie alle anderen Interesse haben in Syrien haben ist zwar richtig, das es sich hierbei aber um einen von außen angestoßener Konflikt handelt absurd.

19.28 Uhr: Demonstrieren in Syrien ist erlaubt

Auch wenn er kritisch nachfragt: Todenhöfer gibt Assad die Chance zu bauhaupten, demonstrieren sei in Syrien zulässig, normal und legitim. Aber die Zehntausenden, die getötet wurden, seien fast alle (wieder keine genauen Zahlen) auf der Seite der Regierung gestanden, von der Armee gebe es keine Verbrechen.

19.25 Uhr: Assad beruft sich auf Unterstützung der SyrerInnen

Assad behauptet, wenn er nicht die Mehrheit des syrischen Volkes hinter sich hätte, würde er zurücktreten. Denn auch die USA seien gegen ihn, aber sein Volk stehe hinter ihm. Zahlen kann er aber nicht nennen.

19.22 Uhr: Warum ist das Interview interessant?

Die Moderatorin fragt sich: Warum ist ein Interview mit einem geächteten Diktator so interessant? -> Weil es einen Einblick in die Persönlichkeit des Präsidenten gibt.

19.12 Uhr: Vorberichterstattung

Laut Vorberichterstattung zum Assad-Interview auf tagesschau.de weist Assad alle Schuld für die Situation in Syrien von sich. Keine Neuikgkeit, fragt sich nur, warum die ARD so ein Interview überhaupt ausstrahlt.