EU erwartet 500 000 Flüchtlinge, das Leben schwindet aus Damaskus – Netzschau 2. November

Ein Aktivist der Lokalen Koordinationskomitees in Damaskus und Homs, der sich “Kareem” nennt, ist auf Middle East Voices in einem Interview zu lesen und zu hören. Er beschreibt, wie das Leben langsam auch aus Damaskus schwindet, wie die Menschen sich nur noch auf das Nötigste, das Überleben, konzentrieren. Robin Yassin-Kassab beschreibt auf qunfuz.com, dass die Strategie […]

Ein Aktivist der Lokalen Koordinationskomitees in Damaskus und Homs, der sich “Kareem” nennt, ist auf Middle East Voices in einem Interview zu lesen und zu hören. Er beschreibt, wie das Leben langsam auch aus Damaskus schwindet, wie die Menschen sich nur noch auf das Nötigste, das Überleben, konzentrieren.

Robin Yassin-Kassab beschreibt auf qunfuz.com, dass die Strategie des Regimes leider aufgehe, der Revolution religiösere Züge zu verleihen: “Not only is faith intensified by death and the threat of death, and by the pain and humiliation of torture, but tribal and sectarian identities are reinforced. We want to feel like we when in death’s presence, not like I, because I is small and easily erased.” Trotzdem dürfe man die Unterstützung für die Revolution nicht aufgeben, denn mit dem Ende des Regimes werde auch der Trend der Konfessionalisierung aufhören.

Hitzig diskutiert wird derzeit ein Video, das die Exekution mehrerer Soldaten durch syrische Rebellen zeigen soll. Laut der Süddeutschen Zeitung sind Menschenrechtsgruppen angesichts der Aufnahmen entsetzt. Deren Echtheit soll nun geprüft werden. In diesem Zusammenhang ist die Arbeit von Storyful interessant, die sich als Social-Media-Nachrichtenagentur bezeichnet und in einem aktuellen Beitrag den Versuch beschreibt, ein Video eines abgeschossenen Hubschraubers zu verifizieren.

Die Deutsche Welle kritisiert, dass die UN-Mitgliedsstaaten noch immer viel zu wenig Geld an die UN überwiesen haben. Besonders für die Versorgung der Flüchtlinge fehlten Mittel. Die Spendenaufrufe sind zwar offizielle UN-Appelle an alle 193 Mitgliedsländer, allerdings hat die UN kein konkretes Druckmittel. Unter anderem die Welt berichtet über einen angeblichen Notfallplan zur Frage, wie 500 000 syrische Flüchtlinge in Europa verteilt werden können. Die deutsche Position ist offiziell noch immer, vorrangig die Nachbarländer Syriens bei der Aufnahme zu unterstützen. Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) sagte laut SZ, man werde sich zwar anderen Optionen nicht völlig verschließen, eine Aufnahme syrischer Flüchtlinge könne es allerdings nur im EU-Kontext geben.

Der Spiegel berichtet aus Beirut, dass angeblich immer mehr Hisbollah-Anhänger in Syrien auf Assad-Seite kämpfen.

Laut dem Wall Street Journal liefert der Iran Öl an das syrische Regime und setzt dabei bevorzugt auf Schiffe unter exotischer Flagge.