Die UN-Beobachtermission bringt uns in Todesgefahr

Statements der Lokalen Koordinierungkomitees in Duma und Zabadany   Aufruf der Menschen in Duma an Kofi Annan und die UN-Beobachtermission in Syrien Der Besuch der UN-Beobachter, der unter ihrer Aufsicht stattfindet, bringt uns in Todesgefahr. Wir fordern sie dazu auf, umgehend einzuschreiten um die Bombardierungen und das Töten von Seiten der Kräfte des Regimes zu […]

Statements der Lokalen Koordinierungkomitees in Duma und Zabadany

 

Aufruf der Menschen in Duma an Kofi Annan und die UN-Beobachtermission in Syrien

Der Besuch der UN-Beobachter, der unter ihrer Aufsicht stattfindet, bringt uns in Todesgefahr. Wir fordern sie dazu auf, umgehend einzuschreiten um die Bombardierungen und das Töten von Seiten der Kräfte des Regimes zu stoppen. Es findet statt, da wir Ihre Delegation von Beobachtern gastfreundlich und professionell aufnahmen.Wir haben Ihren Beobachtern Dokumente übergeben, die beweisen, dass das Regime den Waffenstillstand auf kriminelle Art und Weise verletzt.

Zur Zeit stehen wir unter andauerndem Beschuss, der seit den Morgenstunden massiv zugenommen hat und seit vier Uhr nachmittags nochmals an Intensität zunahm. Dutzende Verwundete und Getötete sind uns in den letzten drei Stunden gemeldet worden. Der Großteil von ihnen liegt noch unter Schutt begraben. Die meisten Häuser der Stadt sind zur Zielscheibe von Beschuss und Zerstörung geworden. Mehr als 30 Panzer beschießen nun die Stadt.

Die Bewohner fordern ein sofortiges Eingreifen, da die Free Syrian Army ebenfalls unter Beschuss steht und nicht in der Lage ist, sie unter den Umständen dieses Sturmangriffes zu schützen. Wir drängen Sie dazu, uns umgehend eine Gruppe von Beobachtern zu senden, die uns vor den militärischen Angriffen des Regimes schützen kann.

Das Lokale Koordinierungskomitee in Duma

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Aufruf der Menschen in Zabadany an die UN-Beobachter

Wir, die Menschen in Zabadany, machen Sie darauf aufmerksam, dass eine Delegation von UN-Beobachtern unsere Stadt gestern, Montag, den 23.April, besuchte und sich mit AktivistInnen der Opposition getroffen hat.

Das Treffen dauerte zehn Minuten an. Bei der Ankunft des UN-Fahrzeuges stiegen nur drei Beobachter aus dem Auto aus, darunter der Vorsitzende der Mission und sein marrokanischer Kollege Ahmad Hamishi. Der Rest der Beobachter blieb im Auto. Als wir Herrn Amishi die Liste der Inhaftierten AktivistInnen, von denen einige schon acht Monate inhaftiert sind, und der Getöteten überreichen wollten lehnte er ab und erklärte uns das dies nicht Teil seiner Aufgabe sei.

Anschließend baten wir ihn darum, die Google Earth-Aufnahmen unserer AktivistInnen an sich zu nehmen, auf denen klar die Stationierung schweren Militärgeräts wie Panzer und Artillerie in Zabadany zu sehen ist.

Die Geschütze haben etwa eine Reichweite von etwa 45 Kilometern.

Herr Hamishi lehnte auch das ohne Angabe von Gründen ab. Als wir ihm sagten, dass wir unser Leben riskierten, ihn zu treffen und bereit seien, ihn zu den weit verbreiteten Militärcheckpoints zu begleiten lehnte er wiederum mit der Begründung ab, dass die Zeit dafür nicht reiche.

Als er nach weniger als zehn Minuten zurück zu seinem Auto laufen wollte, zeigte einer unserer AktivistInnen auf ein Haus, dessen Hauswand durch die Bombardierung der Assad-Truppen zerstört worden war. Herr Hamishi glaubte uns nicht und verwies darauf, dass das Haus nicht komplett abgebrannt war.

Als die Mutter eines Vermissten auf ihn zuging und ihn fragte, wenn sie ihren Sohn wiedersehen könne behauptete er, kein Arabisch sprechen zu können.

 Im Anschluss trafen sich die UN-Beobachter mit einer Delegation Assads aus Geheimdienstlern und Shabeeha. Sie erzählten den Beobachtern, dass er keinerlei Militär oder Stationierung von Panzern in der Stadt gäbe – obwohl die Beobachter Militärcheckpoints passiert hatten um den Platz zu erreichen an dem sich oppositionelle AktivistInnen versammelt hatten.

Wir möchten dringend darauf hinweisen, dass syrische Geheimdienstler die Namen derjenigen AktivistInnen, die sich mit der UN-Delegation getroffen hatten, notierten – als bewaffnete und gefährliche Kriminelle die sie verfolgen würden.

 Das Lokale Koordinierungskomitee in Zabadany