Der Vertreibung trotzen

Sie wurden zweimal vertrieben und haben nun zum zweiten Mal einen Neuanfang gewagt: Die AktivistInnen des ehemals in Yarmouk gegründeten und später nach Yalda vertriebenen Watad-Zentrums setzen 2018 ihre Arbeit im nordsyrischen Azaz fort. Der international bekannte Aktivist Abdallah al-Katheeb, einer der Gründer des Watad-Zentrums, rekapituliert die Entwicklung und ihren Kontext in einem Video.

Während des Aufstands gegen das Assad-Regime in Syrien bauten AktivistInnen im palästinensisch geprägten damaszener Stadtteil Yarmouk ein ziviles Zentrum auf, organisierten Workshops für gewaltfreien Aktivismus, trotzen der Hungerblockade Yarmouks durch selbstorganisierte Stadtgärten.

Aballah al-Katheeb, Preisträger des Per-Anger-Preises, erzählt in diesem Video, wie das Watad-Zentrum enstand, wie die AktivistInnen des Zentrums vor dem »IS« in das benachbarte Yalda fliehen mussten und wie sie dort ihr Zentrum aufs neue aufbauten – trotz massiver Drohungen und Anschlägen von Islamisten, trotz des Beschusses durch das Regime.

Anfang 2018 mussten die Aktivisten des Watad-Zentrums abermals fliehen – diesmal vor den heranrückenden Truppen des Assad-Regimes, das zivile Oppositionelle mit Haft, Folter und Ermordung bedroht. Im türkisch kontrollierten Azaz betreiben sie nun mit ebenso vertriebenen Gleichgesinnten ein neues Ziviles Zentrum – das Hooz-Center für Zivilgesellschaft.

Dieser Film wurde gefördert vom Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) aus Mitteln des Auswärtigen Amts im Rahmen des Projekts zu zivilgesellschaftlichen Zentren in Syrien.