Schabiha vernichten Lebensmittel – Bericht aus Zabadany

Trotz der Brutalität des Regimes und der großen Verluste, unter denen Zabadany nach wie vor leiden muss, halten wir im Komitee von Zabadany an der friedlichen, zivilen Bewegung fest. Das Assad-Regime zielt mit seinen Angriffen und Razzien darauf ab, die Zivilgesellschaft sowohl wirtschaftlich als auch psychisch zu schwächen und damit die friedlichen Proteste zu unterbinden. […]

Trotz der Brutalität des Regimes und der großen Verluste, unter denen Zabadany nach wie vor leiden muss, halten wir im Komitee von Zabadany an der friedlichen, zivilen Bewegung fest. Das Assad-Regime zielt mit seinen Angriffen und Razzien darauf ab, die Zivilgesellschaft sowohl wirtschaftlich als auch psychisch zu schwächen und damit die friedlichen Proteste zu unterbinden. Große materielle Verluste und die Angst vor Tötung und Folter sollen die BürgerInnen dazu bringen, den Wunsch nach einem freien Syrien aufzugeben.

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Video: Demonstration in Zabadany.

Die Regime-Soldaten und Schabiha vernichten zum Beispiel alle Lebensmitteln in den Wohnhäuser und Geschäften, die sie überfallen. Ebenso schrecken sie nicht davor zurück, private landwirtschaftliche Nutzflächen zu zerstören. Sie versuchen durch extreme Gewalt und die ständige Verfolgung von AktivistInnen und ihren Angehörigen eine Atmosphäre der Angst zu schaffen. Unsere AktivistInnen und viele andere in anderen Komitees haben diesen Plan durchschaut und es ist ihr Ziel, diesen Plan zu vereiteln! Hierzu ist viel Aufklärungsarbeit nötig, ebenso wie die Verbesserung der humanitären Hilfsstrukturen.

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Video: Aktivisten aus Zabadany bei ihrer Arbeit.

In den folgenden Bereichen ist unser Komitee aktiv:

Demonstrationen: Wir organisieren Demos, die oft auch ein bestimmtes Thema haben. Meistens dreht sich die Demo um die Menschenrechtsverletzungen an der Zivilbevölkerung Syriens und deren negative Folgen. Auch Solidarität und Zusammenhalt sind wichtige Themen, die kommuniziert werden müssen. Zielgruppe dabei ist die noch schweigende Masse Syriens. Wir versuchen auch immer, neue AktivistInnen mit einzubeziehen. Bei Flyer-, Spray- und Luftballonaktionen oder dem Boykott von Lokal- und sonstigen vom Regime inszenierten Wahlen kann jeder leicht mitmachen. Jeder neue Aktivist oder Sympathisant hilft uns außerdem dabei, Informationen auszutauschen und zu verbreiten. In unserer Stadt erfahren wir bei unserer Arbeit insgesamt großen Zuspruch: In Zabadany leben circa 30.000 Menschen – unsere Facebook-Seite zählt bis jetzt 18.000 Likes!

Medienarbeit: Auf unserer Facebook-Seite veröffentlichen wir neben den Nachrichten aus Zabadany auch Berichte von anderen Komitees und aus anderen Städten. Außerdem gibt es Beiträge von AktivistInnen, die die aktuelle Lage analysieren oder Visionen von einem Syrien nach Assad teilen möchten.Wir versuchen momentan wöchentlich zwei bis drei kurze Dokumentationen über die Situation in Zabadany und anderen Regionen zu produzieren und im Netz zu verbreiten.

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Video: Kurze Dokumentation über den ersten vom Regime getöteten Aktivisten aus Zabadany.

Sicherheit: Seit einiger Zeit hat sich in Zabadany ein Netzwerk von AktivistInnen gebildet, deren Aufgabe es ist, alle Bewegungen der Regime-Truppen zu beobachten und zu melden. So können Einwohner und AktivistInnen rechtzeitig gewarnt und Verluste verringert werden. Die AktivistInnen besitzen einige Funkgeräte und haben eine eigene Geheimsprache entwickelt, denn sie können jederzeit abgehört werden! Bis jetzt funktioniert das so ziemlich gut.

Humanitäre Hilfe: Circa 70 % des Bedarfs an humanitärer Hilfe wird in Zabadany von unserem Komitee und seinen Unterstützern gedeckt. Der Gesamtbedarf ist allerdings sehr hoch und wächst täglich, denn viele Flüchtlingsfamilien aus dem Umland von Damaskus, Homs und Hama suchen Zuflucht in Zabadany.

Jetzt PatIn werden!

Zum Schluss möchten wir noch etwas zur UN-Beobachtermission los werden: Durch diese neueste Beobachtermission hat sich für uns nichts geändert! Zabadany wird immer noch mit Artillerie und Panzern beschossen, Militär und Geheimdienst versuchen, die Stadt vollständig abzuriegeln.
AktivistInnen und BürgerInnen sitzen immer noch in Haft, täglich werden überall in Syrien weitere inhaftiert. Nochmals Dankeschön also für eure Unterstützung!