Fortbilden, zusammenbringen und immer weiter demonstrieren – Bericht aus Qamishli

Am dritten Freitag nach dem Ausbruch der syrischen Revolution in Daraa am 18.03.2012 gingen die Kurden in Qamishli auf die Straßen, um ebenfalls nach Freiheit zu rufen und gegen die Menschenrechtsverletzungen, ausgeführt vom Assad-Regime, zu demonstrieren. Kurz darauf, am 23.04.2012, wurde in Qamishli die Sawa-Koalition von den AktivistInnen gegründet, die diese Demonstrationen organisiert und an […]

Am dritten Freitag nach dem Ausbruch der syrischen Revolution in Daraa am 18.03.2012 gingen die Kurden in Qamishli auf die Straßen, um ebenfalls nach Freiheit zu rufen und gegen die Menschenrechtsverletzungen, ausgeführt vom Assad-Regime, zu demonstrieren. Kurz darauf, am 23.04.2012, wurde in Qamishli die Sawa-Koalition von den AktivistInnen gegründet, die diese Demonstrationen organisiert und an ihnen teilgenommen hatten. Die Sawa-Koalition strebte seit dem immer danach, zu wachsen. Heute gehören so AktivistInnen aus Derik und Al Hasaka in Syrien, aus Kurdistan im Iraq, aus Deutschland und Tschechien zu ihr. Vor kurzem sind auch AkivistInnen aus Jabal-Al-Akrad (Berg der Kurden) in der Nähe von Lattakia in die Koalition eingetreten.

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Video: Demonstration in Qamishli.

Die Sawa-Koalition ist ein wichtiger Unterstützer der Lokalen Koordinationskomitees und nimmt an allen ihren Aktivitäten teil. Beispiele dafür sind zum Beispiel der Druck und die Veröffentlichung der Zeitung „Tle’na ‚al Hurrieh“ („Wir sind auf die Freiheit aus“) sowie die Kampagne „Unsere Revolution ist eine Revolution der Würde und Moral“. Wir arbeiten auch mit den anderen später gegründeten Komitees, wie zum Beispiel dem “Komitee der Arabischen Jugendlichen” oder dem “Komitee der Assyrischen Jugendlichen“ zusammen, um die Kräfte der AktivistInnen in den kurdischen Regionen zu bündeln. Die Sawa-Koalition gehört weiterhin zu den Gründergruppen der sogenannten Lokalen Friedensinitiative, die in Qamishli unter dem Namen „Die Initiative zum Schutz des lokalen Friedens und der Bevölkerung von Qamishli“ bekannt wurde. Diese Initiative wurde von Gruppen von Kurden und Arabern, Muslimen und Christen gegründet. Hier ein Link zur Facebook-Seite der Initiative.

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Video: Aktivisten der Sawa_Koalition drucken die Zeitung „Tle’na ‚al Hurrieh“ der Lokalen Koordinierungskomitees in Qamishli.

Wir kooperieren mit verschiedenen arabischen Medien wie Al-Jazeera, um der Welt ein Bild der Revolution in Qamishli zu vermitteln. Neben dem Bericht über die Rolle der syrischen Frau in der revolutionären Bewegung handelt einer der wichtigsten Berichte, die die Koalition veröffentlichte, von den revolutionären Aktivitäten in Qamishli. Für diesen Bericht wurden beispielsweise Interviews mit arabischen Aktivisten wie Hasan Al Tai und Gibrael Mosche, mit der Assyrischen Demokratischen Organisation sowie mit kurdischen Aktivisten wie Jamil Al Omer, dem offiziellen Sprecher der Union Demokratischer Kräfte geführt.


Bild: Die Union kurdischer Frauen in Qameschli hält ihre erste Konferenz und wählt ihren Vorstand.

Natürlich organisieren wir auch nach wie vor Demonstrationen. Jeder Freitag hat in Syrien ein Motto und dieses Motto findet sich auf jeder gedruckten oder elektronischen Mitteilung unserer Koalition über die Freitagsdemonstrationen wieder. Dadurch, dass in allen anderen Städten das gleiche Motto proklamiert wird, wird so etwas wie ein Zustand revolutionärer Solidarität im ganzen Land geschaffen. Jeden Dienstag laden wir außerdem zu einer Demonstration mit Kerzen am Abend. Außerdem organisierte die Sawa-Koalition am 19.20.2012 die Ausstellung „Feuer und Wasser“ in Qamishli. Die Idee dabei war, die zivilen Aktivitäten neben den Demonstrationen zu stärken und auf die friedlichen Seite des Zusammenlebens in Qamishli durch die Teilnahme eines arabischen Künstlers und mehrerer kurdischer Künstler aufmerksam zu machen.


Bild: Die von der Sawa-Koalition gesponsorten Austellung mit Werken arabischer und kurdischer Künstler.

Ein Jahr nach der Gründung der Sawa-Koalition organisierten wir eine Podiumsdiskussion unter dem Motto: „Die Aktivitäten eines Jahres in der Sawa-Koalition“. 25 Persönlichkeiten mit verschiedenem politischen Hintergrund sowie AktivistInnen der kurdischen, arabischen und assyrischen Komitees wurden zur Diskussion über die Vor- und Nachteile der Koalitionsaktivität und ihrer zukünftigen Möglichkeiten eingeladen.

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Video: Vorbereitung der Geschenke zum Opferfest für die Kinder von Flüchtlingsfamilien.

Zur Zeit bereitet wir uns in der Sawa-Koalition auf zwei Aktivitäten vor, nämlich eine Kampagne für die Flüchtlingskinder am muslimischen Opferfest und ein Kurs über Gewaltlosigkeit. Für die erste Kampagne werden Geschenke vorbereitet und am Opferfest an die Flüchtlingskinder in Qamishli verteilt. Für den Kurs hingegen wird geplant, die Jugendlichen mit verschiedenen gesellschaftlichen Hintergründen, also Kurden oder Araber, Christen oder Muslime, zusammen zu bringen und ihnen etwas über Gewaltlosigkeit sowie Zivilgesellschaft beizubringen. Die Trainer, die auch zur Sawa-Koalition gehören, haben selbst den von der UN durchgeführten Kurs über Gewaltlosigkeit in Ägypten und im Libanon besucht.

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