Über 1.000 Menschen “An der Seite der Braut”

Von 17. bis 22. Mai organisierte Adopt a Revolution in Kooperation mit Pro Asyl eine Film- und Veranstaltungstour mit dem Film “Io sto con la sposa” (“An der Seite der Braut”) zur europäischen Migrationspolitik und den Fluchthintergründen für SyrerInnen. Der Film, der die Reise von fünf syrischen Flüchtlingen durch die Festung Europas – verkleidet als […]

Von 17. bis 22. Mai organisierte Adopt a Revolution in Kooperation mit Pro Asyl eine Film- und Veranstaltungstour mit dem Film “Io sto con la sposa” (“An der Seite der Braut”) zur europäischen Migrationspolitik und den Fluchthintergründen für SyrerInnen. Der Film, der die Reise von fünf syrischen Flüchtlingen durch die Festung Europas – verkleidet als Hochzeitsgesellschaft – zeigt, wurde international unter anderem auf den Filmfestspielen in Venedig ausgezeichnet. Hierzulande hat er noch keinen Verleih gefunden, so dass wir in Kooperation mit dem Filmteam mit die ersten Aufführungen hierzulande ermöglichen konnten.

In sechs Städten konnten wir über 1.000 Menschen erreichen, die den Film gesehen und am anschließenden Publikumsgespräch mit der Darstellerin der Braut teilgenommen haben. Die syrisch-palästinensische Aktivistin Tasnim Fared lebte bis Sommer 2014 im abgeriegelten Stadtteil Yarmouk in Süddamaskus, in welchem das Assad-Regime die BewohnerInnen regelrecht auszuhungern versucht.

Besonders groß war die Beteiligung in Berlin, wo fast 400 Menschen den Film sehen konnten, aber auch in Rostock, Hamburg, Bochum, Frankfurt und Marburg waren die Veranstaltungsräume (über)voll. Wir freuen uns, dass sich so viele Menschen für den Film – Akt des zivilen Ungehorsams, sehenswerter Dokumentarfilm und politische Aktion für die Bewegungsfreiheit aller Menschen zugleich – interessiert haben.

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Hier finden Sie den Trailer des Films online

Filmbeschreibung

io-sto-con-la-sposaVerkleidet als Hochzeitsgesellschaft, so schleusen die Regisseure Gabriele del Grande, Khaled Soliman al Nassiry und Antonio Augugliaro fünf syrische Flüchtlinge durch die Festung Europa. Unterstützt von italienischen und syrisch-palästinensischen Aktivist*innen und immer begleitet von der Kamera halten sie dokumentarisch, in teilweise sehr poetischen Bildern fest, wie das Filmteam gegen europäische Reisebeschränkungen verstößt, um Menschen, die in ihrer Heimat und auf der Flucht alles verloren haben, das Recht auf Bewegungsfreiheit zuteil werden zu lassen. Mit der Veröffentlichung des Films, quasi eine Selbstanzeige, nehmen sie die juristischen Konsequenzen in Kauf – und machen gleichzeitig deutlich, wie wenig Menschlichkeit in der europäischen Flüchtlings- und Asylpolitik herrscht.

Von Mailand nach Stockholm mit fünf syrischen Flüchtlingen. Auf verschiedenen Wegen haben sie es aus ihrem von Diktatur und Bürgerkrieg zerstörten Land bis nach Italien geschafft, aber Schweden, das Ziel ihrer Reise, scheint unerreichbar fern.

tasnim2Auf emotional berührende, humorvolle aber auf keinen Fall verharmlosende Weise wird der Kern der so genannten Dublin-Verordnungen aufgegriffen und sehr anschaulich verdeutlicht, wie Geflüchteten und Asylsuchenden eine selbstbestimmte Wahl ihres Aufenthaltsortes verwehrt wird. „Wir wollen unsere Freunde nicht als Opfer zeigen, sondern als handelnde Personen, die versuchen, an ihrer Situation etwas zu ändern“, so Co-Regisseur Gabriele del Grande.

Der Film wurde unter anderem 2014 mit einem Spezialpreis auf den Internationalen Filmfestspielen in Venedig ausgezeichnet. Das Filmteam ist nach wie vor auf der Suche nach einem Verleih in Deutschland. Der Film ist aus diesem Grund bisher nur in einigen, wenigen Städten gezeigt worden.

Adopt a Revolution organisierte die Filmtour in sechs deutsche Städte, um auf das Schicksal syrischer Flüchtlinge und die Einschränkung der Bewegungsfreiheit durch die EU-Migrationspolitik hinzuweisen. Leider konnten wir noch nicht alle Kosten für die Tour, etwa Reisekosten und Filmrechte decken. Können Sie mit Ihrer Spende dazu beitragen?

Spenden für die Filmtour!

Herzlichen Dank für Ihren Beitrag!

Foto des Beitrags: Moritz Pankok. Danke!